Gradyent hat gemeinsam mit Euroheat das Whitepaper „Fit for 55“ veröffentlicht

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Auf dem Klimagipfel in Glasgow wurde der Reduzierung der CO2-Emissionen höchste Priorität eingeräumt. Gemeinsam mit Euroheat & Power haben wir in einem Whitepaper dargelegt, was das Gesetzespaket „Fit for 55“ der EU für Fernwärmesysteme bedeutet.

Am 14. Juli 2021 veröffentlichte die Europäische Kommission das lang erwartete Paket „Fit for 55“. Es dient dem Ziel der EU, ihre Treibhausgasmissionen bis 2030 um 55 % zu verringern und bis 2050 klimaneutral zu werden. Zwar ist angesichts der bevorstehenden Verhandlungen und Stufen des Gesetzgebungsverfahrens noch unklar, wie das Paket in nationales Recht umgesetzt wird, doch Fernwärmeversorger müssen davon ausgehen, dass sich die gesetzlichen Vorgaben für ihre Unternehmen erheblich ändern werden. 

Insgesamt stellt das Paket eine Chance für den Fernwärmesektor dar und unterstreicht dessen Bedeutung für die Dekarbonisierung des Wärmemarkts in der EU. Zudem ist es von dem gleichen positiven Ton geprägt wie die jüngsten Publikationen der Europäischen Kommission über den Ausbau der Fernwärmenetze und ihren wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung im Interesse des Ziels, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null zu senken. 

Insgesamt resultiert daraus ein dringender Aufruf an die Fernwärmebranche, aktiv zu werden, ihre Systeme zu dekarbonisieren, den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen für die Wärmeversorgung zu beschleunigen und den Anteil erneuerbarer Energiequellen (einschließlich Abwärme von Industriebetrieben und Rechenzentren) zu erhöhen.

Für Fernwärmeunternehmen ergeben sich daraus sechs wichtige Schlussfolgerungen:

    • Die EU erachtet Fernwärme als wichtiger denn je, um das Ziel der Klimaneutralität 2050 zu erreichen.

    • Alle Fernwärmeunternehmen werden dem neuen EU-Emissionshandelssystem (EHS) unterliegen und für alle Heizbrennstoffe eine CO2-Abgabe entrichten müssen.

    • Die potenziellen Kosten sind erheblich: Selbst bei den bisherigen EHS-Preisen von 60 EUR/t könnten sich die tatsächlichen CO2-Kosten unter dem neuen EHS bis 2030 verdreifachen, wenn die Fernwärmesysteme nicht dekarbonisiert werden.

    • Der angestrebte Anteil erneuerbarer Energiequellen wurde heraufgesetzt, um die Dekarbonisierung der Fernwärmesysteme zu beschleunigen.

    • Biomasse steht als erneuerbare Energiequelle auf dem Prüfstand.

    • Die Rentabilität von Erdgas als Brückenlösung steht in Frage.

Hier können Sie das Whitepaper herunterladen:

Gradyent.ai
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